Aurel über die Bedeutung des richtigen Lebensziels

Was zerstreuen dich die Außendinge? Nimm dir Zeit, etwas Gutes zu lernen, und laß dich nicht weiter wie ein Wind umhertreiben! Auch vor jener anderen Verwirrung hüte dich: denn es gibt auch Toren, die sich ihr ganzes Leben lang abmühen, aber kein Ziel vor den Augen haben, auf das sie alle ihre Wünsche und Gedanken richten.

Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, II, 7

Beides ist falsch – sich durch das Leben treiben zu lassen, wie auch, sich ruhelos abzumühen. Gegen die Zerstreuung und die Rastlosigkeit setzt Aurel die Fokussierung auf das richtige Lebensziel.  Dieses soll nicht in Dingen außerhalb von uns selbst liegen, wie Macht, Vermögen oder Anerkennung. Sein Glück findet man nicht „in den Seelen anderer“ (II, 6).

Dagegen setzt Aurel, „etwas Gutes zu lernen“, das heißt, sich selbst weiterzuentwickeln. Obgleich dieses Ziel an  vorliegender Stelle nicht näher bestimmt wird, ist klar, dass es Aurel nicht um das Auswendiglernen von Fakten oder dergleichen geht. Lernen soll man vielmehr unter anderem:

  • sich selbst zu beobachten,
  •  naturgemäß zu leben,
  • sein Tagwerk sinnvoll zu ordnen,
  • auf andere Rücksicht zu nehmen,
  • sich selbst zu beherrschen,
  • gelassen zu bleiben,
  • Zeitgenossen und Schicksalsschläge zu ertragen.

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