Seinen Neigungen schlechtweg entgegen zu handeln führt gewiß am Ende zu etwas besserem
Aphorismenbücher, J 596
Warum?
Wir neigen zu dem was uns Lust bereitet und meiden das, was Unlust hervorruft. Das ist „menschlich“. Doch je öfter wir diesen Neigungen nachgeben, desto mehr verlieren wir an Festigkeit und Widerstandskraft gegenüber den Forderungen und Zumutungen des Lebens und der Natur. Damit es uns dauerhaft gut geht, müssen wir unsere Neigungen disziplinieren und lernen, kurzfristig Unlust zu ertragen.
Und umso mehr, wenn wir uns bessern wollen. Der bequeme Weg ist langfristig nicht der für uns beste Weg. Der für uns beste Weg ist derjenige, der uns voranschreiten, der uns wachsen lässt, der uns unserer Vervollkommnung näher bringt.
Wachsen bedeutet Widerstände zu überwinden, die größtenteils in uns selbst liegen. Die eigene Bequemlichkeit ist der größte Widerstand. Wir stehen uns und unserer Besserung selbst im Wege. Deshalb führt jede Selbstüberwindung „zu etwas Besserem“.
Einige Beispiele:
Fasten statt schlemmen.
Gym statt Couch
Warten statt losstürmen
Zuhören statt reden
Nein-Sagen statt zustimmen
Fokussieren statt Zerstreuen
Unterschiede statt Ähnlichkeiten sehen
Wichtiges sofort erledigen statt aufzuschieben
Lesen oder Schreiben statt E-Mails checken oder Social Media-Daddeln
Achten Sie heute einmal besonders auf Ihre Neigungen und geben Sie ihnen nicht nach.